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Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) ist der Dachverband der jüdischen Gemeinden in der Schweiz. Er nimmt die politische Vertretung der Schweizer Juden wahr. Dazu gehören u.a. die Kontakte zu den eidgenössischen Behörden, den Kirchen, anderen gesamtschweizerischen Institutionen und den nationalen sowie internationalen Medien, aber auch zu den verschiedenen jüdischen Organisationen weltweit.
Entstanden ist der SIG 1904 als Interessensverband zur Bekämpfung des damals noch in der Bundesverfassung verankerten Schächtverbots, was eine Beschränkung der Religionsfreiheit darstellt.
Bereits in den 1950er und 1960er Jahren befasste sich der SIG mit der Frage der nachrichtenlosen Vermögen bei Banken und Versicherungen. Seit 1995 sind die Vertreter des SIG sehr intensiv in die Fragen rund um die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg im In- und Ausland einbezogen. Unter anderem als Vermittler zwischen den Internationalen jüdischen Organisationen (z. B. World Jewish Congress) und den Banken, sowie den Schweizer Regierungsstellen.
Das historische Archiv des SIG wurde anfangs der 1990er Jahre der "Stiftung Jüdische Zeitgeschichte an der ETH Zürich" zur Sicherung und Erschliessung übergeben. So konnte es für die Forschung zugänglich gemacht werden.
Die Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus gehört zu den weiteren Zielsetzungen und Aktivitäten des SIG. In verschiedenen Gesprächsgruppen mit den Kirchen sowie mit weiteren Aufklärungs- und Informationsaktivitäten sind die Exponenten des SIG in der schweizerischen Öffentlichkeit aktiv. Auch in der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) ist der SIG vertreten.
Dem SIG ist der "Verband Schweizerischer Jüdischer Fürsorge" (VSJF) angegliedert, ein vom Bund anerkanntes Hilfswerk im Bereich der Flüchtlingshilfe. Der VSJF ist Mitglied der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH).